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Freuds „Traumdeutung“ von 1899/1900 ( Seminarreihe – 5 Termine, 1. Termin)

13. Dezember 2023 | 19:00 - 20:30

Kostenlos

Dieses Seminar vertieft die 2. Unterrichtseinheit des Seminars zur Entstehungsgeschichte der frühen Psychoanalyse vom SoSe 2023 bzw. vom laufenden WS (Do., 18. Jan. 2024, 19.00 – 21.15 h).

Es stellen sich insofern ähnliche Fragen:

  • Warum Traumdeutung und welche Bedeutung hat sie im psychoanalytischen Prozess?
  • Was ist aus der Traumdeutung geworden?
  • Und vor allem: Was davon reicht bis heute in unsere Behandlungszimmer?

Peter Gay schreibt in seiner Biografie Freud, A Life for Our Time von 1988: „Freud’s Interpretation of Dreams is about more than dreams. It is an autobiography at once candid and canny, as tantalizing in what it omits as in what it discloses.”

Ich finde, dies ist eine deutliche Sprache, insofern die beiden Sätze sich auf etwas beziehen, was die Traumdeutung zutiefst beinhaltet (candid and canny = aufrichtig und umsichtig / vorsichtig, behutsam) und damit über sie hinausgeht, sie quasi öffnet wie eine ungesättigte Deutung. Man darf vermuten, dass dies ganz im Sinne Freuds ist, dem ewig Forschenden, der sicherlich heute vor seinem gut funktionierenden Labtop gesessen und möglicherweise über das Verführungspotential des Internets nachgedacht hätte (tantalizing = verlockend, spannend, aufreizend, peinigend).

Peter Gay schreibt weiter: „Even in it’s first edition, which is rather briefer than it’s successors, it offers a survey of fundamental psychoanalytic ideas – the Ödipus-complex, the work of repression, the struggle between desire and defence – and a wealth material of case histories. (…). … and it concludes, in the difficult seventh chapter, with a comprehensive theorie of the mind. The masterpiece is, in short, undefinable.”

Wenn Sie also diesen Gedanken Peter Gay’s folgen mögen, so schauen Sie sich gerne im Inhaltsverzeichnis der „Traumdeutung um. Dort finden Sie u. a. folgende Stichworte bzw. ”basics”, die weit über die Traumdeutung im engeren Sinne hinausgehen und für Ihre ganze Ausbildung und analytische Arbeit von Nutzen sein können. Ich habe einige davon als Liste zusammengestellt, deren Reihenfolge sich in etwa nach dem Inhaltsverzeichnis der „Traumdeutung” richtet:

  • Methoden der Traumdeutung
  • Funktion des Traumes
  • Wunscherfüllung
  • „der Traum ist der Hüter des Schlafes”
  • Traumentstellung
  • manifester und latenter Trauminhalt
  • Entstellung und Verstellung
  • Zensur
  • hysterische Identifizierung
  • Traummaterial
  • Traumquellen
  • Traumarbeit
  • Verdichtung
  • Verschiebung
  • Symbolisierung
  • Psychologie der Traumvorgänge
  • Regression
  • Primär- und Sekundärvorgang
  • Verdrängung
  • Das Unbewußte und das Bewußtsein
  • Realität

Diesen ”basics” werden wir uns an 5 Abenden, so weit es geht, auf der Basis der „Traumdeutung” (aber auch anderer Texte), zuwenden. „Soweit es geht” bedeutet, dass Sie sich bitte von der Materialfülle der „Traumdeutung” nicht erschlagen fühlen. Die für die 5 Abende angegebenen Themen sind eine Richtschnur für Sie, an der Sie sich orientieren können, soweit es Ihnen möglich ist, und vor allem soweit Sie Ihr Interesse geweckt fühlen.

Zu jedem der 5 Seminartermine gibt es vorab eine kurze Info (jeweils bezogen auf 3 – 4 Stichworte der o. g. Liste) und eine ausführliche Literaturliste.

Daraus vorab:

  • Freud, Sigmund (1900) Die Traumdeutung, GW II/III, S. Fischer, Frankfurt a. M.
    – (1901) Über den Traum, GW II/III, S. Fischer, Frankfurt a. M.
  • Beland, Hermann  (1991) Nachwort zu Sigmund Freud, Die Traumdeutung (1900 [1991]), Fischer (S. Freud im TB 10436), Frankfurt/Main.
    – (1994) Einleitung zu Sigmund Freud, Schriften über Träume und Traumdeutung, Fischer (S. Freud im TB 10437), Frankfurt/Main.
  • Gay, Peter (1988/89) Freud. A Life for Our Time, J.M. Dent & Sons Ltd. / Papermac, London, chapt. III, The Secret of Dreams and A Psychology for Psychologists, pg. 104 – 131. – dt. (2006) Freud. Eine Biographie unserer Zeit, S. Fischer, Frankfurt a. M.

Die angegebenen Referenzen von Hermann Beland (1991, 1994) und Peter Gay (1988/89, 2006) sind kurze gut verständliche Texte, die sich als allgemeine Einführung in das Thema gut eignen.

Träume aus eigenen Behandlungen sind sehr willkommen. Ebenfalls können Sie sich dafür entscheiden, sich mit einem oder mehreren von Freud in der Traumdeutung genannten Beispielen in einer Gruppenarbeit auseinander zu setzen. Natürlich steht es Ihnen frei auch in anderen Schriften Freuds nach Traumbeispielen zu suchen und diese mitzubringen.

Themen erster Termin:
Allg. Orientierung (Wie gehe ich sinnvoll mit den 3 wichtigsten in deutscher Sprache vorliegenden Editionen der Traumdeutung – und den Werken Freuds überhaupt – um?), Die Methoden der Traumdeutung, Funktion des Traumes, Wunscherfüllung, „der Traum ist der Hüter des Schlafes”

Christoph Eissing (Facharzt)
Seminar: 2 UE, Präsenzveranstaltung, AP/TP/Ä, für alle

Die Anmeldung erfolgt für alle 5 Termine der Seminarreihe: 13.12./10.01./24.01./28.02./13.03.

Präsenzteilnahme

15 Teilnehmer
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Details

Datum:
13. Dezember 2023
Zeit:
19:00 - 20:30
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorie:

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